Schlanke Prozesse in Karosserie- und Lackierbetrieben

Lackieranlage für Karosserie- und Lackierbetriebe

Schlanke Prozesse in Lackier- und Karosseriebetrieben erhöhen die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Ein wesentlicher Faktor dafür ist ein perfektes Fahrzeugrouting. Des Weiteren entscheidet ein moderner Anlagen- und Maschinenpark über die Effizienz des Betriebs. Der deutsche Lackieranlagenhersteller SEHON zeigt auf, welche großen und kleinen Stellschrauben über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können.

Fahrzeugrouting entscheidet

Beim klassischen Routing durchläuft ein Fahrzeug die Prozesskette Vorbereitungsarbeitsplatz – Lackierkabine  – Trockner. Der erste Ansatzpunkt, diesen Prozess zu verbessern ist, Lackierkabine und Trockner mit einer Faltschiebetür zu verbinden und das Fahrzeug ganz einfach ohne Motornutzung und Hin- und Herrangieren durch manuellen Querverschub von der Lackierkabine in den Trockner zu transportieren. Das ist nicht nur besonders umweltfreundlich, sondern spart wertvolle Zeit. Inzwischen vernetzen Lackierbetriebe die Hauptprozesse mit einem durchgängigen Schienensystem, durch das die Fahrzeuge von Prozess zu Prozess problemlos und einfach verschoben werden können.

Maskierung vorschalten

In vielen Betrieben dient der Lackierkabine als Maskierungsarbeitsplatz. Das entfremdet die Kabine ihrer eigentlichen Aufgabe. Die Kabine wird für den Lackierprozess unnötig blockiert. Ein weiteres Manko dieser Vorgehensweise ist, dass die Lackierkabine durch Maskierungsarbeiten unnötigerweise mit Schmutzpartikeln und Fremdstoffen angereichert wird. Darunter leidet letztendlich die Lackierqualität. Die Kosten für Finish und Nacharbeiten erhöhen sich.

Deshalb setzt sich immer mehr durch, in den Prozess Lackieren und Trocknen, einen separaten Maskierungsbereich zu planen, sodass der Prozess Maskieren – Lackieren – Trocknen entsteht. Die Folge dieser Prozesskette sind saubere Lackierkabinen, mehr Lackierkapazitäten, eine bessere Qualität und weniger Finisharbeiten. Das Reinraumkonzept von SEHON ist ein gutes Beispiel dafür, dass Prozessänderungen sowohl Zeit- als auch Qualitätsvorteile bringen können.

Multifunktionskabine für mehr Nachhaltigkeit
Multifunktions-Lackierkabine, anstelle einer Standard-Lackierkabine.
Spotrepair für die Instandhaltung von Bussen und Schienenfahrzeuge
Spotrepair-Anlage für die Instandsetzung von Straßenfahrzeugen.

Multi-Lackierkabinen einsetzen

Bei Neubauten von Lackier- und Karosseriezentren kann durch eine perfekte Prozessplanung von vornherein auf hohe Durchlaufgeschwindigkeit und maximale Wirtschaftlichkeit gesetzt werden. Eine Möglichkeit ist, den Arbeitsablauf wie bei industrieähnlichen Produktionsstraßen zu planen. Dabei durchlaufen die Fahrzeuge eine fließbandähnliche Prozesskette.

Eine andere interessante Workflow-Planung erweitert den Klassiker Lackierkabine + Trockner um den bereits beschriebenen separaten Maskierungsplatz und um zwei Multifunktionskabinen. In diesem konkreten Fall hat der Kunde bewusst auf eine zweite Umluft-Lackierkabine und einen zweiten Umluft-Trockner verzichtet. Stattdessen wurden zwei Multi-Lackierkabinen SE-PROFESSIONAL MULTISTAR mit Infrarot-Trocknern in die Prozesskette eingebaut.

Diese Entscheidung basiert aus zwei handfesten Gründen. Der erste Grund ist, dass größere Unfallreparaturen durch moderne Sicherheitstechnologien im Fahrzeug kontinuierlich abnehmen. Trotzdem steigen die Unfälle mit Kleinschäden. Für die Betriebe bedeutet dieser anhaltende Trend, sich um die Kleinschadenreparatur zu kümmern, für die es wirtschaftlich bessere Alternativen zu dem Klassiker Lackierkabine und Trockner gibt.

Multifunktions-Lackierkabinen von SEHON sind vollwertige Lackierkabinen mit Infrarot-Trocknung, die sich hervorragend für die Kleinschadenreparatur inklusive Spotrepair eignen. Denn der große Vorteil ist, dass in dieser Kabine alle Prozessschritte vom Füller bis zum Finish an einem einzigen Arbeitsplatz ohne Herumrangieren des Fahrzeugs erledigt werden können.

Der zweite wichtige Grund für die Integration einer Multi-Lackierkabine ist die interne Schadenssteuerung. Wird eine Multi-Lackierkabine in die Prozesskette integriert, können Unfallfahrzeuge von vornherein in die richtige Bearbeitungs-Technologie gesteuert werden. Je nach Schadensart und -umfang entweder in die klassische Lackierkabine mit anschließendem Trockner oder direkt in die Multifunktionskabine für die schnelle und wirtschaftliche Kleinschadenreparatur. 

Prozessorientierte Arbeitsplätze

Gerade bestehende Betriebe können aufgrund feststehender räumlicher Gegebenheiten das Fahrzeugrouting kaum verändern. Jedoch können Multi-Lackierkabinen und separate Maskierungsarbeitsplätze nachgerüstet werden. Dafür dienen meistens vorhandene oder überflüssige klassische Vorbereitungsplätze.

 

Spotrepair

Eine Alternative zu einer Multi-Lackierkabine sind für die Kleinschadenreparatur professionelle Spotrepair-Arbeitsplätze SEHON Multi-Speed-Master. Diese Spotrepair-Arbeitsplätze sind für die Nachrüstung auf der Fläche eines üblichen Vorbereitungsplatzes geeignet. Auch der Multi-Speed-Master ist ein All-in-One-Arbeitsplatz, an dem alle Arbeiten Vorbereitung – Lackieren – Trocknen – Finish schnell und effizient erledigt werden können. 

Leistungsstarke Lackieranlagen von SEHON
Prozessorientierte Lackieranlagen in Reihe im Workflow-Prinzip umgesetzt.
ÖNV Omnibus in Spotrepair-Anlage
Kombi-Lackierkabine mit durchgängigen Gitterrosten für eine perfekte Absaugung.

Karosserie-Arbeitsplätze für Stahl, Aluminium und Carbon

Immer mehr Fahrzeuge bestehen aus einem Materialmix unterschiedlicher Werkstoffe. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass unterschiedliche Werkstoffe aus Sicherheitsgründen an unterschiedlichen werkstoffbezogenen Arbeitsplätzen bearbeitet werden müssen. Als müsste jeder Karosseriebetrieb für jeden Werkstoff einen separaten Karosseriearbeitsplatz vorhalten. Die Praxis sieht meist anders aus.

Wer verschiedene Werkstoffe wie Alu und Carbon auf dem vorhandenen Karosseriearbeitsplatz für Stahl repariert, spielt im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Feuer. Es kann zu schweren Explosionen und gefährlichen Verletzungen von Mitarbeitern kommen. Betriebsinhaber verkennen sehr oft, dass sie allein für die Betriebssicherheit verantwortlich sind.

Da durch den CAMELEON All-in-One-Karosserie-Arbeitsplatz nur noch ein Arbeitsplatz statt einer Vielzahl unterschiedlicher Karosseriearbeitsplätze erforderlich ist, gehört CAMELEON von SEHON zu den prozessorientierten Arbeitsplätzen, durch die Zeit und Geld gespart werden. Und nicht zu unterschätzen: absolute Sicherheit bei der Reparatur von Materialmix-Fahrzeugen.

 

Zentrale Versorgungsterminals

Mit dem zentralen Versorgungsterminal SE-MEGA-SUPPLIER ist SEHON ein sehr beliebtes Produkt für mehr Effizienz und Sicherheit an Vorbereitungs-, Karosserie- und Finish-Arbeitsplätzen gelungen. Das Versorgungsterminal beinhaltet alle wichtigen Anschlüsse, die am jeweiligen Arbeitsplatz gebraucht werden, sodass das Durcheinander von Kabeln für die verschiedensten Anschlüssen ein Ende hat.

Das Versorgungsterminal integriert zentral, kompakt und sauber verschiedenste Anschlüsse für Stromversorgung, Druckluft, Schleifmaschinen (elektrisch / pneumatisch), Schleifstaubabsaugung, Lackierpistolen, Hebebühnen und Diagnose. Auch Sonderwünsche wie ein integriertes Soundsystem sind möglich.

Dadurch ist an unterschiedlichsten Arbeitsplätzen ein sehr effizientes, ergonomisches und prozessorientiertes Arbeiten möglich.

 

Siehe auch
Nachhaltigkeit: Keine halben Sachen

Autor: Michael Teschke, 2. Juni 2019 | Fotos: Sehon