Gefahr durch Takata-Airbags: Diese Autos müssen in die Werkstatt

Rückruf wegen Takata-Airbags

Airbag-Rückruf: Millionen Fahrzeuge sind betroffen

Die Rückrufe wegen fehlerhafter Takata-Airbags reißen nicht ab. Technisch versierte Fahrzeughalter sollten das Risiko ernst nehmen. Der folgende Beitrag zeigt kompakt, wie Sie eine mögliche Gefährdung identifizieren und welche Maßnahmen Sie bei einem Rückruf sofort ergreifen müssen.

Millionen Fahrzeuge betroffen

Takata-Airbags sorgen weltweit seit zwei Jahrzehnten für Rückrufe.
Betroffene Hersteller, u. a.:

  • Audi
  • Citroën
  • VW
  • Mercedes

Fehlerhafte Airbags bergen ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Die Ursache: Der japanische Zulieferer Takata verbaute ein kostengünstiges, aber instabiles Treibmittel.

Technisches Problem: Treibmittelversagen mit Explosionsgefahr

Das eingesetzte Treibmittel reagiert empfindlich auf feuchtwarmes Klima.

Zwei Szenarien sind kritisch:

  • Spontane Explosion ohne Anlass
  • Übermäßige Explosion bei Auslösung, wobei Metallteile ins Fahrzeuginnere geschleudert werden

Die Folge: schwere oder tödliche Verletzungen.

Aktueller Fall: Mercedes-Rückruf

Mercedes ruft derzeit rund 200.000 Vans (Baujahre 2002–2006) weltweit zurück, 60.000 davon in Deutschland. Grund: Es besteht die Möglichkeit, dass nachträglich – z. B. nach Reparaturen – Takata-Airbags verbaut wurden.

Wichtig:

  • Ab Werk wurden keine fehlerhaften Airbags eingesetzt.
  • Die Überprüfung erfolgt präventiv, um Risiken durch Drittkomponenten auszuschließen.
  • Hersteller können nicht garantieren, was Werkstätten nachträglich einbauen.

So prüfen Sie, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist

  1. Online-Abfrage
    • Hersteller-Website aufrufen
    • Rubrik „Airbag-Rückruf“
    • Fahrgestellnummer (FIN) eingeben
  2. Fachhändler
    • Service-System mit Herstellerschnittstelle nutzen
    • Sofortige Rückmeldung zur Rückrufrelevanz
  3. Schriftliche Anfrage
    • Hersteller per Einschreiben mit Rückschein kontaktieren
    • Verbindliche Auskunft zur Fahrgestellnummer einholen

Die Handlungsanweisung bei einem Rückruf

Wenn das Fahrzeug betroffen ist:

  • Sofort Termin in Vertragswerkstatt vereinbaren
  • Airbags austauschen lassen – kostenlos
  • Eventuellen Käufer informieren, falls Fahrzeug bereits verkauft wurde

Warum eine Eigenprüfung nicht möglich ist

Nur der Hersteller kennt die exakte Ausstattung jedes Fahrzeugs.
Problematisch dabei :

  • Ein gleiches Modell kann Airbags verschiedener Zulieferer enthalten
  • Eine Sichtprüfung durch Laien ist nicht möglich

Ausblick: Weitere Rückrufe möglich

Es ist unklar, ob bereits alle gefährdeten Fahrzeuge erfasst wurden. Die Gründe:

  • Nachträglicher Einbau defekter Airbags bei Reparaturen
  • Die Hersteller haben teils keinen Überblick über Drittanbieter-Ersatzteile

Der ADAC und die FIA fordern umfassende Sicherheitsprüfungen. Hersteller müssen proaktiv handeln.

Fazit: Sicherheit geht vor! Fehlerhafte Takata-Airbags stellen ein reales Lebensrisiko dar.

Die wichtigsten Schritte im Überblick:

  • Fahrgestellnummer prüfen
  • Rückruf ernst nehmen
  • Werkstatt aufsuchen

Nur die Hersteller verfügen über die nötigen Daten zur Risikobewertung. Vertrauen Sie nicht auf Sichtprüfungen – handeln Sie auf Grundlage von Daten und unbedingt systematisch.

Autor: Jens Kreutzer, Foto: Freepik, Quelle: Adac
Siehe auch
Paulini, Inge