Neue Fahrzeugarchitekturen verändern den Aftermarket

KI und digitale Zwillinge im Automotive Aftermarket

KI-gestützte Product Intelligence im Automotive Aftermarket

Moderne Lösungen wie KI-basierte Product Intelligence und digitale Zwillinge ermöglichen eine effizientere Arbeitsweise und sorgen für klare Wettbewerbsvorteile von Werkstätten und Teilegroßhändlern – die neuen Technologien beschleunigen die Prozesse, minimieren Fehlerquellen und machen Daten sinnvoll nutzbar.

Fahrzeuge bestehen heute aus einem Zusammenspiel komplexer Systeme aus Mechanik, Elektronik und Software. Klassische Diagnosegeräte stoßen dabei an ihre Grenzen. Digitale Lösungen schaffen Abhilfe. Die steigende Variantenvielfalt sowie knappe Zeitfenster im Werkstattbetrieb erfordern Tools, die vernetzt, intelligent und skalierbar arbeiten.

Beispiel: Die Plattform Spread integriert Produktdaten aus verschiedenen Quellen, strukturiert sie semantisch und stellt sie bedarfsgerecht zur Verfügung. Das erleichtert Diagnose, Reparatur und Teileidentifikation erheblich.

Product Intelligence: Strukturierte Daten als Schlüssel

Moderne Werkstattprozesse benötigen mehr als nur Zugriff auf Daten. Entscheidend ist deren Qualität und Struktur. Product Intelligence bündelt und interpretiert Informationen aus verschiedensten Quellen:

  • Diagnosesysteme
  • CAD-Modelle
  • Reparaturleitfäden
  • Sensor- und Telemetriedaten

Das Ziel: Ein funktionaler digitaler Zwilling, der nicht nur einzelne Komponenten kennt, sondern auch deren Wechselwirkungen versteht.

Digitale Zwillinge: Schnellere Fehlerdiagnose, geringeres Risiko

Die Plattform Spread zeigt, wie digitale Zwillinge die tägliche Werkstattpraxis transformieren. Verteilte Daten verschmelzen zu einem intelligenten Fahrzeugmodell, das Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge aufzeigt.

Konkrete Vorteile für den Aftermarket:

  • Bis zu 80 % schnellere Fehlersuche
  • Geringere Kosten durch weniger Rückabwicklungen
  • Kontextsensitive Unterstützung direkt am Fahrzeug

Praxisbeispiel: Ein Mechaniker stellt per Sprachbefehl eine Frage zu einer Fahrzeugkamera. Die KI erkennt das Anliegen, durchsucht relevante Datenquellen und liefert visuelle Handlungsempfehlungen in Echtzeit – in der gewünschten Sprache.

Datenstruktur als Fundament für KI-Nutzen

Datenqualität entscheidet über den Erfolg KI-gestützter Systeme. Unstrukturierte Rohdaten bringen wenig Mehrwert. Spread nutzt eine semantische Datenarchitektur, die Begriffe wie DTC, Steuergerät oder Software-Container erkennt und korrekt interpretiert.

  • Vorteile für Werkstätten und Großhändler:
  • Einheitliche Datenstruktur über Systemgrenzen hinweg
  • Direkter Zugriff auf relevante Informationen
  • Reduzierung von Medienbrüchen und Doppelarbeit

Die Plattform bleibt flexibel und passt sich dynamisch an neue Fahrzeugmodelle und Technologiestandards an.

Mensch und Technologie: Erfolgsfaktor Praxisnähe

Trotz hohem Automatisierungsgrad bleibt der Mensch entscheidend. Erfolgreiche KI-Integration gelingt nur mit anwenderfreundlichen Lösungen.

Wichtige Faktoren für die Umsetzung:

  • Intuitive Benutzeroberflächen
  • Praxisrelevante Anwendungsfälle
  • Schulungen und Akzeptanzförderung im Team

Gerade kleine und mittlere Betriebe profitieren von einem modularen Einstieg. Statt punktueller Pilotprojekte sollte der Fokus auf langfristiger Skalierbarkeit liegen.

Fazit: Zukunftssicherheit durch vernetzte Intelligenz. KI-basierte Product Intelligence ist keine Vision mehr, sondern bereits gelebte Praxis im Aftermarket. Plattformen wie Spread schaffen echte Mehrwerte – von schnelleren Diagnoseprozessen bis zur präzisen Fehlervermeidung. Unternehmen, die frühzeitig in strukturierte Datenmodelle und KI-Anwendungen investieren, verschaffen sich klare Wettbewerbsvorteile. Denn je komplexer die Fahrzeuge, desto wichtiger wird der sofortige Zugang zu relevantem Wissen – systemübergreifend, mehrsprachig und jederzeit abrufbar.

Autor: Jens Kreutzer, Foto: Freepik, Quelle: Aftermarket Update.
Siehe auch
Zukunftsweisende Partnerschaft für die Werkstatt von Morgen