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Europas Automobilzulieferer stecken in schwerer Krise

Automobilzulieferer

Jobabbau in der Autozulieferindustrie: Alarmierende Zahlen für 2024

Die europäische Automobilzulieferindustrie steht vor massiven Herausforderungen. Laut dem Verband CLEPA wurden allein für 2024 der Abbau von 54.000 Arbeitsplätzen angekündigt – mehr als während der beiden Pandemiejahre zusammen. Was steckt hinter dieser Entwicklung, und wie sieht die Zukunft der Branche aus?

 

Massive Stellenverluste in Europa
Seit 2019 haben europäische Autozulieferer 145.000 Arbeitsplätze gestrichen, aber nur 51.000 neu geschaffen. CLEPA warnt, dass die Jobverluste anhalten könnten, wenn die Nachfrage nicht steigt und Europa seine Wettbewerbsfähigkeit nicht zurückgewinnt. Besonders betroffen sind deutsche Unternehmen: ZF Friedrichshafen plant den Abbau von 14.000 Stellen bis 2028, während Schaeffler, Continental und Bosch ebenfalls tausende Jobs streichen.

Gründe für den Abschwung
Ein Produktionsrückgang von 20 % in der EU, steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie eine schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen setzen der Branche zu. Laut CLEPA haben diese Faktoren die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Zulieferer erheblich beeinträchtigt. Auch die Investitionen in Elektrofahrzeug-Komponenten sanken drastisch: von 18,15 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf nur noch 5,64 Milliarden Euro im Jahr 2024.

Skepsis gegenüber Elektromobilität
Obwohl der Anteil von Elektrofahrzeugen bis 2025 auf 27 % steigen könnte, bleiben die Zulieferer skeptisch. CLEPA-Mitglieder erwarten, dass batterieelektrische Fahrzeuge bis 2030 weniger als die Hälfte des Marktes ausmachen werden. Gleichzeitig wurden mehrere Batterieprojekte verschoben oder aufgegeben, was den technologischen Fortschritt bremst.

Forderung nach politischen Maßnahmen
CLEPA-Generalsekretär Benjamin Krieger betont, dass Europa dringend regulatorische Anpassungen benötigt. CO₂-Regelungen sollten technologieoffen gestaltet sein, um Innovationen in allen Bereichen zu fördern. Krieger plädiert außerdem für einen Fonds, der Investitionen in Spitzentechnologien unterstützt und so den industriellen Wandel vorantreibt.

Schwache Gewinnmargen als Risiko
Eine Studie von McKinsey zeigt, dass zwei Drittel der Zulieferer Schwierigkeiten haben, Gewinnmargen von mehr als fünf Prozent zu erreichen – ein Mindestwert für nachhaltige Investitionen. Fast 40 % der Unternehmen erwarten für 2024 sogar ein negatives operatives Ergebnis, was die prekäre Lage der Branche unterstreicht.

Fazit: Automobilzulieferer stehen an einem Scheideweg! Die europäische Autozuliefererindustrie steht vor großen Herausforderungen: schwache Nachfrage, sinkende Investitionen und regulatorische Hürden gefährden die Zukunft der Branche. Nur durch mutige politische Maßnahmen und technologieoffene Strategien kann Europa seine Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen und die dringend benötigten Arbeitsplätze sichern.

Quelle: CLEPA, Bild: Unsplash, Redaktion: Jens Kreutzer

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